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Wie ist die Oberflächengestalt unserer Region entstanden?

Unsere Region gehört zum eiszeitlich geprägten Norddeutschen Tiefland. Die Oberflächengestalt wurde im Quartär geschaffen. Das Quartär ist geprägt durch globale Klimaschwankungen, einen mehrfachen Wechsel von Warm- und Kaltzeiten. In den Eiszeiten herrschten Temperaturen von unter 0°C im Jahresmittel, Verhältnisse wie sie heute noch in Grönland und Spitzbergen vorherrschen. Unser Gemeindegebiet wurde von mindestens 3 Eiszeiten "überrollt", glatt geschliffen und unter den Eismassen zusammengepresst.

Die letztere prägte die Geländeformen wie wir sie heute vorfinden. Vor 20 000 Jahren erreichte das Eis seine maximale Ausdehnung nach Süden (Brandenburger Stadium). Unsere Gemeinden lagen am Rand dieser Maximalen Ausdehnung – unter dem Eis! Vor rund ≈ 18 000 – 17 000 Jahren waren die Gebiete der Gemeinde wieder Eisfrei. Das würde heißen, dass "wir" rund 2000 bis 3000 Jahre unter dem Eis lagen. Dieser Randlage in der letzten Eiszeit verdanken wir unsere "wellig- bergige" Landschaft.
Geologisch liegen unsere Ortsteile am Rand des Saarmunder Endmoränenbogens, der sich vom verfolgen lässt. Der Saarmunder Endmoränenbogen ist die östliche Begrenzung der Zauche (Zauche = slwischer Name und bedeutet soviel wie "trockenes Land"). Diese Endmoränenkuppen sind heute schöne Aussichtspunkte um die Blicke in unsere Landschaft schweifen zu lassen.
Das Schmelzwasser der Gletscher ist in das Nuthetal (Zwischenurstromtal) bzw. Baruther Urstromtal abgeflossen. Die Schwemmsande sind heute die Grundlage des Spargelanbaues westlich und östlich von Beelitz.(Baruther Urstromtal)
Der Beelitzer Sander ist eine Aufschüttung von Schmelzwassersanden. Er gilt als der schönste Kegelsander des Norddeutschen Tieflandes! Von Ferch – 70 m über HN, fällt er bis zum Baruther Urstromtal auf 50 m über HN ab und hat teilweise eine Stärke von 20 m, seine Breite liegt etwa bei 17 km!
Beim Rückzug des Eises bildeten sich auch Toteishohlformen. Ein in der Moräne oder Schmelzwassersanden verschüttete Eisbrocken taute irgendwann auf und hinterläßt ein tiefes Loch mit Wasser gefüllt. Schmelzwasser floss weiter hinein und formte das Erscheinungsbild wie wir es heute kennen. Das "überflüssige" Schmelzwasser wurde südöstlich in den Königsgraben abgeleitet. So könnte unser Großer Seddiner See entstanden sein.Somit wäre unser Seddiner See rund 18 000 bis 17 000 Jahre alt.
Ein weiteres Merkmal unserer Region sind die vielen Findlinge. Ein stattliches Exemplar liegt in Kähnsdorf, er hat ein Volumen von 2,9 m³. Dort ist in den letzten Jahren ein schöner Findlingsgarten entstanden, der auf jeden Fall ein Besuch wert ist!

Literaturgrundlage: Karte und Beiheft der an der Oberfläche anstehenden Bildungen und Wikipedia.de
Karte und Beiheft herausgegeben vom Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe Brandenburg
in Zusammenarbeit mit der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, 2006
Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe
OnlineShop: Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg

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